Ist unser Sozial- und Gesundheitswesen noch zukunftssicher?

Veröffentlicht am 12.12.2008 in Politik
 

Hornberg (tg). »Ist unser Sozial- und Gesundheitswesen noch zukunftssicher?« viele Bundesbürger haben sich diese Frage gewiss schon einmal gestellt. Sie war nun Thema einer öffentlichen Versammlung der Hornberger SPD im »Tannhäuser«, an der auch auswärtige Besucher teilnahmen. Klaus Kirschner aus Oberndorf, der besondersherzlich begrüßte Referent,brauchte vom Vorsitzenden Hubert Ziegler nicht eigens vorgestellt zu werden. Kirschner ist in Hornberg bestens bekannt und wird wegen seiner profunden Kenntnis der Sozialgesetzgebung und seines engagierten Eintretens für Arbeitnehmerrechte hoch geschätzt.

Als Mitglied des Bundestages von 1976 bis 2005, Vorsitzender des
Ausschusses für Gesundheit und Soziale Sicherung im Bundestag, sowie
als Vorsitzender oder Mitglied sozialpolitisch engagierter Gremien in
Partei und Gewerkschaft,hat Kirschner zweifellos alle Voraussetzungen,
das Thema fach- und sachkundig zu analysieren. Vor vier Jahren
beteiligte  er sich an einer Podiumsdiskussion des SPD-Ortsvereins
Hornberg um die Einführung einer Bürgerversicherung.

Seinen jetzigen Ausführungen über die Zukunft des Sozial- und
Gesundheitswesens schickte der Referent umfangreiche Statistiken über
Arbeitseinkünfte und Renten voraus, mit denen er belegte, wie durch
zunehmende Niedriglöhne und millionenfache Arbeitslosigkeit sich Armut
ausbreitet und die Einkommensseite der Sicherungssysteme wegbricht.
»Es wird ihnen sukzessive die Finanzgrundlage entzogen«.
Sozialversicherungssysteme sind nur finanzierbar, wenn die Löhne
stimmen, so Kirschner. Trotz laufender Leistungsreduzierungen der
Krankenkassen sind enorme Zuzahlungen erforderlich.
Der Entwicklung zu immer mehr Armut steht ein gewaltiges Wachstum der
Einkommen von Vermögenden gegenüber, was sich unter anderem darin
ausdrückt, dass die Zahl der Millionärshaushalte im Jahr 2007 in
Deutschland um72.000 von 350.000 auf 422.000 anstieg. Typisch für
unsere Zeit, aber sozialpolitisch nicht vertretbar ist laut Kirschner
auch, dass höheren Einkommen und wachsenden Gewinnender Wirtschaft
geringere Investitionen und Steuern gegenüber stehen. »Wir könnten
wesentlich besser dastehen, wenn auch der Staat investieren würde«
betonte der Referent.Viele Schwachstellen im Sozial- und
Gesundheitswesen sah Kirschner als Folgen der Finanzierung der
Wiedervereinigung aus Sozial- und Rentenkassen.Weitere Gründe seien die zu geringe Besteuerung hoher Einkommen und großer Vermögen.

Mit der neuen Sozialversicherung, wie sie ab 2009 eingeführt wird,
zeigte sich Kirschner so »nicht einverstanden«. Er ist felsenfest
überzeugt, dass man sehr schnell in Zusatzkosten hineinkommen werde mit der Konsequenz steigen der Beiträge. Seine Argumente überzeugten.
Ist unser Sozial- und Gesundheitswesen noch zukunftssicher?Klaus
Kirschner beantwortete die Frage nach aufwändigen Recherchen und
Belegen trotz allem mit einem eindeutigen »ja«. Allerdings müsse es
beim Umlageverfahren bleiben.Ein Versicherungssystem mit Kapitaldeckung hielt er im Hinblick auf eine »verkommene und verlogene Politik« und angeblich seriöse Landesbanken, die Milliarden Gelder »verbrannten«, für absolut untauglich.

In dieser Versammlung stellte sich auch der neue stellvertretende
Vorsitzende des SPD-Kreisverbandes,Karl-Rainer Kopf aus Friesenheim,
den Hornberger Parteifreunden vor. Er sprach an, dass zunehmend
Arbeitnehmer gezwungen werden, als Scheinselbständige zu arbeiten und
dass Arbeitnehmer entlassen werden, um dann als Leiharbeiter wieder
eingestellt zu werden, aber dann mit einem Bruchteil des vorigen
Lohnes.
Ackermann und andere hätten doch sehen müssen, wohin es mit den
Finanzen und der Wirtschaft geht und »wo waren die Aufsichtsräte?« so
eine Frage aus dem Zuhörerkreis zur großen Krise mit der Forderung,
der Staat müsse seine Bürger vor solcher Art von Diebstahl schützen.
Mit großem Nachdruck wurde auch gefordert, die SPD solle sich
wieder ihres geschichtlichen Auftrags erinnern, schließlich sei die
soziale Sicherheit eine Kernkompetenz der SPD. Die Diskussion machte
klar, dass die Basis sich wieder stärker »regen« müsse.

Mit der Politik der SPD in der großen Koalition waren die
Diskussionsteilnehmer überwiegend unzufrieden. »Es wurde viel versäumt«,»es fehlt an Visionen« lautete die Kritik und es wurde
beklagt, dass es in der Gesellschaft auch immer stärker an Solidarität
mangele. »Es muss auch wieder mehr Druck von unten nach oben geben« war man sich einig. Die Parteibasis müsse wieder deutlicher und nachdrücklicher formulieren, was sie wolle, »damit die Spitze weiß,
welche Politik sie zu machen hat«.

 
 

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Am 9. Juni ist es so weit: In unseren Ortschaften, Gemeinden, Städten und Landkreisen wird gewählt. Viele engagierte Mitglieder in der SPD Baden-Württemberg haben in den vergangenen Monaten um Kandidierende geworben und spannende und abwechslungsreiche Listen aufgestellt.

Spätestens jetzt werden die letzten organisatorischen Weichen für die Wahlkampf-Phase gestellt. Aber nicht nur für die Kommunalwahl, sondern auch für die Wahl zum Europäischen Parlament.

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Wir gratulieren Jan Hambach als frisch gewähltem Bürgermeister in Freiberg am Neckar! Mit knapp 80 Prozent der Stimmen haben sich die Freiberger:innen eindeutig entschieden.

Repasi: "Möchte mich in den Dienst der Europa-SPD stellen"

Die SPD-Europaabgeordneten haben soeben in Straßburg René Repasi, SPD-Europaabgeordneter aus Baden-Württemberg, zur neuen Spitze ihrer Delegation bestimmt. Der 44-Jährige wird in dieser Funktion die politische Arbeit der SPD-Abgeordneten steuern, sie in Zusammenarbeit mit den anderen Delegationen der Fraktion vertreten und ständiger Gast im Bundesvorstand sowie im Präsidium der SPD sein. Jens Geier hatte den Vorsitz der Gruppe seit Anfang 2017 inne und ihn zum heutigen Tag übergeben.

Dr. Dorothea Kliche-Behnke: "Jeder Fortschritt muss weiterhin erkämpft und verteidigt werden."

"Seit über 100 Jahren begehen wir am 8. März weltweit den Internationalen Frauentag. Die SPD steht dabei ungebrochen an der Seite derer, die für die Gleichstellung der Geschlechter und die Beseitigung von Ungerechtigkeiten streiten", so Dr. Dorothea Kliche-Behnke, stellvertretende SPD-Landesvorsitzende und frauenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion. "Nicht selten schien es, dass gesellschaftlicher Fortschritt und Verbesserungen in der Gleichstellung der Geschlechter keine Frage des Ob, sondern nur noch des Wann sind. Der Aufstieg der AfD und das aufgeheizte gesellschaftliches Klima machen jedoch deutlich: Jeder Fortschritt muss erkämpft und verteidigt werden."

Wir leben in herausfordernden Zeiten. Im Alltag begegnen wir schwierigen und immer hitzigeren Debatten, sei es auf dem Elternabend, im Verein oder am Stammtisch. Wir wollen wieder mehr Zeit darauf verwenden, mit den Menschen zu sprechen, zu diskutieren und #mittendrin zu sein. Der Austausch verschiedener Meinungen ist gerade auch für die SPD ein wichtiger Grundsatz. Dies immer wieder auch zu sagen, gehört zu unserem Selbstverständnis als Bewahrer:innen der Demokratie.

Der beste Ort für diesen Austausch ist das alltägliche Leben. Sich da einzubringen, mitzudiskutieren und aus einer vermeintlichen Mindermeinung heraus zu überzeugen braucht Mut, Fakten und eine Idee, wie ich mir Gehör verschaffen kann. Dazu haben wir in den kommenden Wochen eine Vielzahl an Angeboten zusammengestellt, die unsere Mitglieder via Videokonferenz bequem von zu Hause aus wahrnehmen können.

Die SPD Baden-Württemberg hat zum politischen Aschermittwoch nach Ludwigsburg geladen. Bei zünftiger Musik und deftigem Essen folgten rund 500 begeisterte Gäste den angriffslustigen Aschermittwochsreden von SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert und SPD-Landeschef Andreas Stoch.

Stoch ging in seiner Rede hart mit der Landesregierung ins Gericht: "Grün-Schwarz hat dieses Land auf Verschleiß gefahren. Bei Kitas und Ganztag sind wir fast schon ein deutsches Entwicklungsland. Selbst in der Wirtschaft können wir nicht ewig vom alten Ruhm abbeißen. Der Automobilmarkt ist in gewaltigem Umbruch, die Transformation eine Riesenaufgabe. Andere Länder sorgen für eine aktive Industrie- und Strukturpolitik. Grün-Schwarz kommt nicht aus der Zuschauerrolle, auch nicht beim Fachkräftemangel."

13.02.2024 15:44
Kommunalwahl 2024.
Am 9. Juni finden in Baden-Württemberg die Kommunalwahlen statt. Gewählt werden die Mitglieder der Kreis-, Gemeinde- und Ortschaftsräte sowie in der Region Stuttgart die Mitglieder der Regionalversammlung.

In unseren Städten, Gemeinden und Landkreisen schlägt die Herzkammer unserer Demokratie. Vor Ort lässt sich sozialdemokratische Politik konkret umsetzen - sei es bei der Kinderbetreuung, dem Umweltschutz oder der Verkehrspolitik. Aber auch für die Lösungen der großen Herausforderungen unserer Zeit wie dem Klimawandel, der zerfallenden Friedensordnung in Europa und dem Auseinanderdriften unserer Gesellschaft ist die kommunale Ebene unerlässlich.

Das "Bündnis für Demokratie und Menschenrechte", ein breites überparteiliches und zivilgesellschaftliches Bündnis in Baden-Württemberg, kam in Stuttgart zu einem Auftakttreffen zusammen. Teilgenommen haben über 70 Vertreter:innen aus Organisationen, Kirchen und Religionsgemeinschaften, Verbänden, Landkreisen, Städten und Gemeinden sowie staatlichen Institutionen, Vereinen und Parteien in Baden-Württemberg.

Beim Auftakttreffen verabschiedeten die Teilnehmenden eine gemeinsame Erklärung. "Indem wir als demokratische Mehrheit unsere Kräfte bündeln, stellen wir uns gemeinsam gegen jegliche Form von Extremismus, Antisemitismus, Islamfeindlichkeit und Menschenfeindlichkeit und verteidigen die Grundwerte unserer Demokratie. In einem Schulterschluss aller Demokratinnen und Demokraten in Baden-Württemberg erheben wir gemeinsam unsere Stimme gegen Verfassungsfeinde", heißt es darin.

Wir laden euch herzlich ein zu unserem traditionellen Politischen Aschermittwoch! Dieser findet am 14. Februar 2024, 11 Uhr, im Forum am Schlosspark in Ludwigsburg (Stuttgarter Str. 33, 71638 Ludwigsburg) statt.

Wir freuen uns sehr, dass der Generalsekretär der SPD Kevin Kühnert uns in Ludwigsburg besucht! Mit dabei sind auch unser Vorsitzender Andreas Stoch, Generalsekretär Sascha Binder und unsere stellvertretende Vorsitzende Jasmina Hostert. Für den musikalischen Rahmen sorgt der Musikverein Ludwigsburg-Ossweil e.V.

Der SPD-Landesvorsitzende Andreas Stoch hat ein überparteiliches "Bündnis für Demokratie und Menschenrechte" für Baden-Württemberg angeregt. Alle demokratischen Parteien im Landtag, der DGB mit seinen acht Mitgliedsgewerkschaften, Wirtschaftsverbände, Kommunalverbände, Sozialverbände, Kirchen, Diözesen und Religionsgemeinschaften sowie zahlreiche zivilgesellschaftliche Verbände und Vereine haben bereits ihre Mitwirkung zugesagt.